Erziehungsratgeber

Ich glaube ja, dass die Autoren von Familienratgebern sich zum Ziel gesetzt haben, Mütter immer wieder neu zu beschäftigen. Es würde uns ja, ohne immer wieder neue Erkenntnisse in der Entwicklung unserer Kinder, langweilig werden.

Heute "die Zahnlückenpubertät"

Wackeln die Zähne - wackelt die Seele | Urachhaus (Verlag) | 978-3-8251-7297-8 (ISBN)

 

Wen man als mittleres Kind, aus der eigenen Mitte geworfen wird, dann bringt das einige Turbulenzen mit sich. Es wird gestampft, mit den Augen gerollt, Türen geknallt und vor allem verkriecht sich unsereiner beleidigt in sein Bett, Decke über den Kopf.

Sind das nun die Vorboten zur Pubertät? Bitte nicht! Wir haben zu Hause schon einen vorpubertären, Pausenplatz-Englisch sprechenden Teenie in spe!

Grundschulkinder sind nicht selten himmelhoch jauchzend und im nächsten Moment fliegen die Fetzen. Die Nerven reichen öfter nicht aus, die Frustration-Grenze bei null-Komma-nichts. So kann es niemand den Eltern vergönnen, das auch ihre Nerven nicht allem stand halten.

Es ist so, Mittelkinder müssen mit dem älteren und jüngeren Geschwister um die Aufmerksamkeit buhlen. Das kann man in mehreren Elternratgebern zum Thema Geschwister-Konstellationen nachlesen. Bewusst soll man, vor allem den Midi's, Einzelzeit schenken. Leider hält sich, der Aufmerksamkeitsbedarf von Kinder, nicht an von Erwachsenen geplante Zeit. Zumindest nicht immer 😉

Etwas Nachforschung, brachte mich auf das Buch: <<Wackeln die Zähne, wackelt die Seele>> erst mal Erleichterung, es ist keine frühe Vorpubertät. Dann die Ernüchterung, es ist eigentlich schlimmer. Im Grundschulalter entdecken Kinder anhand des Zahnwechsels das Sie ein Individuum sind. Jetzt müssen die Kinder lernen damit umzugehen.

Es ist keine späte Trotzphase, für welche es oft gehalten wird. Es geht um Selbständigkeit, ums erste Loslassen, ums gross werden. Darum das erste mal sich selber zu finden. Seinen Platz in der "Welt".
Bei diesen Riesenschritten welche die Kinder im Grundschulalter machen, kommt die Seele mitunter kräftig ins wanken. Da kann man als Mutter/Vater nur eines, Stützen da wo es unser Kind zulässt. Die Ängste, Sorgen, aber auch die wachsende Selbständigkeit, unserer gross werdenden Kleinen ernst nehmen. Sie da bestärken, wo Sie es selber machen möchten und da Helfen wo Sie sich noch nicht ans Gross sein trauen. Sie bestimmen lassen, wann wir gebraucht werden. Es ist nicht leicht, doch wir schaffen das 😉

Das Buch selber ist nicht die ultimative Erleuchtung. Es ist Anthroposophie, Waldorfpädagogik, welche einem liegt oder eben nicht. Aber es hat ein paar interessante Aspekte und Tipps und es weist darauf hin, dass der Zahnwechsel die Kinder verändert.

mein ultimativer Überlebens TIPP

Ich weiss, der Sport scheint bei uns, die Lösung für alles zu sein.

Bei Maxi ging diese Phase
unbemerkt an uns vorbei.

Auch wenn wir nicht

nachvollziehen können,
warum Midi so aufgebracht ist.
Brauchen er das Gefühl,
verstanden zu werden.

Und ganz wichtig: Durchatmen.

Wutausbruch umgehen

Zunächst mussten wir alle uns einmal bewusst werden, dass Gefühle in diesem Alter einfach passieren und nicht gelenkt werden können, wie z.Bsp. bei Erwachsenen. Das wütend sein in dieser Phase des Lebens normal und erlaubt ist – auch grundlos.
Es hilft, wenn man die Wut einfach heraus lassen kann. Ganz einfach mit einem Kissen zum hinein boxen.

Aktiver Sport ist auch sehr hilfreich. Nur wenn das Kind Sport mag!!!
Kampfsport wie WingTsun, Judo oder Yoga seinen Top in dieser Zeit. Super auch jede andere aus powernde Beschäftigung, die das Kind mag und in seiner selbst bestätigt.

Kinder soll auf jeden Fall wissen/spüren, dass ihre Gefühle in dieser Situation nicht falsch sind. Daher ist es wichtig, dass man dem Kind hilft, die Gefühle zu verstehen und auch auszusprechen. Wie kam es dazu? Was hat Dich so geärgert?

Sagt eurem Kind, dass ihr es versteht. Gespräche und Kuscheleinheiten schweissen zusammen und helfen immer wieder aus der, nicht selten lauten Situation.


Viel Glück, ihr Lieben

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